Einen Traum bzw. die Träume zu leben soll, so wird oftmals gesagt, erstrebenswerter und erfüllender sein, als das Leben zu träumen.
Gerade in Zeiten, in denen vieles im Umbruch ist, sich vieles neu sortiert, neue Wege gesucht und Ziele gesteckt werden, sind Träume von ganz besonderer Bedeutung.
Ganz egal, ob zwischenmenschliche Beziehung, soziales / kulturelles Engagement, Ausbildung, Hobby oder Beruf – wenn aus einem Wunsch oder einer Idee heraus etwas allmählich Konturen annimmt, dabei zu einer Herzensangelegenheit oder einem Herzensprojekt wird, wenn sich dieses vom gedanklichen Konzept über die ersten strukturellen Vorentwürfe einschließlich der darin durchgespielten Varianten nach und nach zu einem rundum gelungenen Entwurf entwickelt und schließlich kurz vor der Umsetzung bzw. Realisierung steht, wenn alle Fragen geklärt und Abstimmungen im Einvernehmen mit allen Beteiligten erfolgt sind, alle Signale auf Grün 🟢 🟢 🟢 stehen … dann scheint ein, nein DER Wunsch schlechthin in Erfüllung zu gehen, ein Lebenstraum wahr zu werden.
Doch was ist, wenn im letzten Augenblick ein alles entscheidendes Signal wie aus heiterem Himmel, ohne vorherige erkennbare Anzeichen, ohne „Vorwarnung“ auf Rot 🔴 springt? – Es sich anfühlt, als wenn einem der Teppich unter den Füßen weggezogen wird, sich ein bodenloses Loch auftut, vermeintlich der gesamte Lebenstraum zerplatzt – und zwar nicht nur auf das Vorhaben bzw. Projekt selbst bezogen, sondern darüber hinaus auch viel mehr betroffen ist, quasi alles, was sich bislang als verlässlich und unerschütterlich angefühlt hat, ins Wanken gerät und droht zu zerbrechen.
Was ist, wenn auf einmal alle Konstanten variabel sind, wirklich ALLES in Frage steht, nichts Halt zu geben scheint?
Gerade noch in einem sich erfüllenden Traum befindend kann sich binnen Sekunden gefühlt ein Alptraum auftun.
Und das, obwohl im Vorfeld alles vermeintlich richtiggemacht wurde, nach bestem Wissen und Gewissen und mit Sorgfalt vorgegangen worden ist.
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Das zur Erfüllung des Traums Gewünschte wurde gemeinsam mit den beteiligten lieben Menschen ausgewählt, das Ziel entsprechend gesteckt.
- Bei den wiederkehrenden Überprüfungen fühlte sich alles einfach gut an. – Es gab zu keinem Zeitpunkt einen Grund, an der Richtigkeit der Grundsatzentscheidung zu zweifeln, die Auswahl zu überdenken und ggf. neu zu treffen, die Zielsetzung / -stellung neu zu definieren.
- Das Ziel kam trotz einiger Irritationen, Fehler und Rückschläge in immer nähere Reichweite, Hürden konnten gemeinschaftlich genommen werden. Neue Ideen und Chancen taten sich auf, wurden einbezogen und ergriffen.
- Alles sprach dafür, dass sich der eigene Wunsch wie auch der der Beteiligten manifestiert.
Im ersten Moment wie ein Schock – ein Gefühl, als ob die Brust aufreißt und das Herz zerspringt.
Dann ein Zustand, in dem sich alles an Körper, Geist und Seele verletzt anfühlt und einen das Verlangen packt, vor Schmerzen laut aufzuschreien. – Und das Schlimmste, was gerade im Fall zwischenmenschlicher Beziehungen eintreten kann: Die Liebe scheint erloschen.
Was für eine „Bruchlandung“ in der Wirklichkeit.
Das Gedankenkarussell dreht sich unaufhörlich, wird immer schneller, bringt emotionale Aus- und gefühlsmäßige Zusammenbrüche mit sich, die bislang ungekannte Intensitäten erreichen. In der Pein und Verzweiflung brechen sich mitunter Gedanken Bahn und werden Dinge gesagt, die unter „normalen“ Umständen nie Thema wären, die einem Vulkanausbruch gleichen können.
Und sogleich ploppen die ersten Fragen auf. – Ist doch etwas übersehen worden, wurden Gefühle, egal, ob die eigenen oder die anderer Beteiligter, nicht beachtet oder falsch interpretiert? – Oder hat gar das Gesetz der Resonanz, d. h. der Anziehung versagt?
Was ist passiert? – Wie konnte es dazu kommen?
Aber halt: Davon, dass das Gesetz der Resonanz wirkungslos gewesen ist, ja sogar versagt hat, kann doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ausgegangen werden, da es sich, wie gesagt, um eine immer gültige Gesetzmäßigkeit handelt. – Das kann es also nicht gewesenen sein.
Somit bleiben mehrere andere mögliche Ursachen. – Im Außen? – Im Innen?
Im ersten Moment liegt es nahe, zuerst im Außen zu suchen. – Doch kann dies überhaupt der Fall sein? Ist nicht vielmehr immer davon auszugehen, dass die Ursache(n) in einem selbst zu finden ist bzw. sind?
Diese Fragen mögen sich zwar seltsam anhören, das Fassen an die eigene Nase, das Thema „Eigenverantwortlichkeit“ kaum zu glauben sein, sind jedoch von ganz besonderer Bedeutung. – Doch dazu später etwas mehr.
In diesem Zusammenhang stellt sich weiterhin die Frage danach, ob die Ursache(n) bewusst oder unterbewusst geschaffen worden ist/sind.
Doch kann es überhaupt sein, dass hier in vollem Bewusstsein der eigene Lebenstraum „sabotiert“ worden ist? – In Anbetracht des alles andere als erwünschten Ergebnisses, der auf den ersten Blick verheerenden Situation sollte eine bewusste Herbeiführung doch wohl prinzipiell ausgeschlossen werden können.
Folglich ist der Blick auf das Unterbewusstsein zu richten. – Damit eröffnet sich der nächste Fragenkomplex der mit der Eigenverantwortlichkeit im Zusammenhang steht.
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Ist der gewählte Weg und/oder das gesteckte Ziel letztlich doch nicht sorgfältig genug ausgewählt worden?
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Ist dem Vorhaben / Projekt eine Wichtigkeit, ja Priorität beigemessen worden, die den Blick zu stark fokussiert und damit verblendet, „betriebsblind“ gemacht hat?
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Ist nicht genug Aufmerksamkeit auf alles Relevante und alle Beteiligten gerichtet worden?
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Ist sich nicht genügend Zeit für den Prozess der eigenen Bewusstseinswerdung genommen worden?
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Ist das Tempo zu sehr forciert worden, so dass andere Beteiligte buchstäblich Schuhe und Strümpfe verloren haben, letztendlich nur noch damit zu tun hatten, Schritt zu halten und ausschließlich dem Kopf gefolgt sind, weil das Bauchgefühl im rasenden Takt der Ereignisse nicht mehr durchdringen konnte, sie das Bewusstsein nicht erreichen konnten oder schlichtweg verloren und gewissermaßen die Notbremse gezogen haben?
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Ist in einem selbst ein Gefühl erzeugt worden, die Herzensangelegenheit / das Herzenzprojekt unbedingt und möglichst rasch umsetzen zu wollen und dabei im Unterbewusstsein die Vorstellung und die Angst entstanden, das Vorhaben könnte scheitern? – Sind damit Zweifel erzeugt worden, deren starke Energie der des Wunsches entgegengewirkt, sie aufgehoben und letztlich übertroffen haben, so dass dem Gesetz der Resonanz/Anziehung folgend, der Wunsch gar nicht in Erfüllung gehen konnte?
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Sollte aufgezeigt und erkannt werden, was in einem selbst noch nach Heilung verlangt?
Diese Fragen werden sich je nach Situation beantworten lassen. – Doch eines steht auf jeden Fall fest:
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Zum „Umgang“ mit der neuen, mitunter die gesamte Lebensplanung „über den Haufen werfende“ Situation ist die Klärung bzw. das Herausarbeiten der Ursache(n) auf jeden Fall eine wichtige Aufgabe.
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Die wesentliche Voraussetzung für die „Heilung“ ist das Erkennen und Akzeptieren dessen,
dass das, was eingetreten ist, einzig und allein von einem selbst verursacht worden ist,
dass es die Antwort auf das ist, was in einem selbst lag bzw. noch liegt, was gesehen und wahrgenommen werden möchte, ja geradezu danach verlangt. – Eine Botschaft, wie sie eindeutiger nicht sein kann.
Die Phase des „Leerlaufs“, des Gefühls der inneren Leere, die sich nach dem ersten Schock, vielleicht sogar einer Schockstarre ergeben kann, mag für die Aufarbeitung besonders geeignet sein.
Glücklich kann sich schätzen und im höchsten Grad dankbar kann sein, wer einen Menschen an seiner Seite oder im Umfeld hat, bestenfalls sogar zur der Seelenfamilie gehörend, der Kraft und Zuversicht gebend zur Seite steht, gezielt und vor allem richtig hilft.
„Richtig helfen“ mag sich leicht anhören, ist allerdings schon so etwas wie eine Kunst.
Gilt es dabei doch für den Helfenden selbst nicht in Mitleid zu verfallen, in Mitleidenschaft gezogen zu werden, denn geteiltes Leid bedingt nur zu oft doppeltes Elend.
„Richtig helfen“ bedeutet, gemeinsam mit der/dem Betroffenen danach zu schauen, um was es im Kern – nicht im Detail !!! – geht und wie Positives bewirkt werden kann sowie den Blick auf die Lösung des „Problems“ zu lenken.
Dabei kann insbesondere danach gefragt und thematisiert werden,
- was wird gewünscht,
- wohin soll die Entwicklung gehen,
- was soll sich ändern, was soll anders sein, was soll geschehen, damit sich die Situation positiv entwickelt?
Wichtig ist es zudem, Ideen und Vorschläge, Impulse des Betroffenen „herauszukitzeln“, ihn diesbezüglich zu motivieren in die Zukunft zu blicken, statt im Tal des Jammers zu versinken, sich in Endlosschleifen in der Vergangenheit zu drehen und im Elend zu „suhlen“.
Für die/den Betroffene(n) eröffnet sich so die Freiheit und die Wahl, sich völlig neu auszurichten, wird Chance und die Möglichkeit geboten, sich darüber im Klaren werden,
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was in Inneren nach Wahrnehmung ruft und erkannt werden möchte,
was in Vollendung gebracht und im Leben sichtbar werden will,
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wie die Heilung aussehen soll,
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was gewünscht wird,
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wie das Morgen aussehen soll,
wie sich die Zukunft visualisiert,
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was ab diesem Moment im Leben geschehen und eintreten soll.
Zwei Aspekte sollten dabei stets im Bewusstsein verankert sein:
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Die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.
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Die Energie ganz bewusst ausschließlich in die klar gewünschte Richtung fließen lassen.
Ein Prozess, der Mut erfordert, denn nicht alles, was dabei zu Tage tritt, kann „nett“ und „erfreulich“ sein. Alles, was sich jetzt offenbart, kann lieb gewordene Gewohnheiten und Bilder und Glaubenssätze erschüttern.
Ein Prozess, der Kraft erfordert, denn Loslassen von alten Gewohnheiten, Gedanken und Glaubenssätzen erfordert oft mehr Energie als das Festhalten daran.
Ein Prozess der Ausdauer erfordert, denn der Weg kann lang und beschwerlich sein.
Ein Prozess, in dem es extreme Höhen und Tiefen geben kann. – Verzweiflung und Euphorie liegen ganz dicht beieinander, fließen manchmal förmlich ineinander. Gerade, wenn das Denkhirn Anlauf nimmt und bestrebt ist, „Bestimmer“ zu sein, die Regie zu übernehmen und das Bauchgefühl, das Herz, die Seele in den Hintergrund zu drängen.
Ein Prozess, der Hilfestellung und Unterstützung, insbesondere eine Betrachtung von außen gebrauchen, ja ggf. auch erfordern kann, um im Fall des Falles Versäumnisse, Irrtümer, Fehlentwicklungen u. ä. frühzeitig erkennen und „Korrekturen“ einleiten und vornehmen zu können.
Drum herum kommt mit Sicherheit niemand, denn in unserem Leben lernen und wachsen wir, drehen wir notfalls „Ehrenrunden“, werden wir so lange mit unseren „Themen“ konfrontiert, bis wir die uns gestellte Aufgabe erfüllt haben. – Sich davor zu drücken funktioniert nicht 😉.
Zurückkehrend zum „Lebenstraum“ geht es im Grunde darum, die Hoffnung in die zu einem späteren Zeitpunkt, unter anderen Gegebenheiten und vielleicht auch in abgewandelter Ausrichtung/Form stattfindende Erfüllung aufrecht zu erhalten, Vorstellungen und Wünsche für die Gestaltung der Zukunft zu entwickeln und vor dem geistigen Auge zu visualisieren.
Dabei ist es ratsam, ja gilt es, so weit wie möglich flexibel und offen zu sein, keine Erwartungshaltungen und damit Begrenzungen sowie Einschränkungen potenzieller Möglichkeiten und Lösungsansätze zu manifestieren, sondern den Bogen der potenziellen Möglichkeiten so weit wie möglich zu spannen.
Vermeintlich Undenkbares in alle Richtungen zu denken, ist mit Sicherheit ebenso wichtig und richtig, denn alles ist möglich.
Perspektiven, ja Visionen für das eigene Leben zu haben, verhindert das Treten auf der Stelle, ist Ausdruck des eigenen Schöpferdrangs.
Was dazu gehört ist ein unerschütterliches Vertrauen in den Lebensplan. – Es gibt immer einen Silberstreif am Horizont.
Nichts geschieht ohne Sinn. – Alles dient der Erfüllung. – Auch dann, wenn es im ersten Moment nicht nachvollzieh- und begreifbar erscheint.
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