Schwedenkräuter – Kleiner Schwedenbitter – Bittere Schwedentropfen
Ein fast universal verwendbares Kräuterbitter-Naturprodukt
Egal, wie man die “Wundertropfen“ auch nennt, sie sind bestechend vielseitig innerlich und äußerlich verwendbar und ganz einfach selbst herzustellen.
Aus der nach genau festgelegten Mengenanteilen zusammengestellten Mischung von elf Heilkräutern – gibt’s für 5 bis 7 Euro (Stand 03/2021) in kleinen Tüten zu 90,2 g in der Apotheke fertig zu kaufen – und dem Inhalt von zwei 0,75-Liter-Flaschen 38%igem Korn oder gutem Obstbranntwein wird in einem ca. 2 l fassenden Glasgefäß mit Deckel / Verschluss, der Kräuteransatz bereitet.
Für zwei Wochen soll dieses Glas im Warmen möglichst in der Sonne stehen und täglich geschüttelt werden.
Nach 14 Tagen seiht man ab und füllt den Absud in kleinere dunkle Flaschen aus Glas oder Keramik.
Vor jedem Gebrauch bitte daran denken, gut zu schütteln.
Die eigentliche Rezeptur geht auf einen schwedischen Arzt und Rektor der Medizin zurück. Dr. Claus Samst, so sein Name, verstarb im hohen Alter von 103 Jahren nicht an Altersschwäche, sondern in Folge eines Reitunfalls.
Nach seinem Tod fand man u. a. eben auch das Rezept zur Herstellung der „Schwedenkräuter“.
Diesem widmete sich Maria Treben (1907 – 1991), eine der bedeutendsten Frauen im Bereich der Kräuterheilkunde des 20. Jahrhunderts.
Ihre vielfältigen Erfahrungen mit der Tinktur hielt sie auf zwölf Seiten in ihrem Werk „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ – Ratschläge und Erfahrungen, erschienen im Ennsthaler Verlag fest. Ein sehr lohnenswertes Werk.
Ich möchte hier gern nur drei meiner selbstgemachten Erfahrungen mit den Tropfen an Euch weitergeben und betonen, dass ich sehr darauf achte, dass sie uns nie ausgehen.
Auch wenn man die Tinktur schon als fertigen Absud in der Apotheke kaufen kann, ich habe festgestellt, dass die selbst angesetzten Tropfen wirkungsvoller sind.
Doch Vorsicht im Umgang damit: Sie sind stark färbend.
Hier nun drei meiner eigenen Erfahrungen:
Entzündete / eitrige Haarwurzeln, Pickel und Insektenstiche
Mit einem in die Tropfen getauchten Wattestäbchen die betroffene Stelle sehr gründlich betupfen. Gegebenenfalls wiederholen, wobei mitunter schon eine Behandlung zum Abklingen der Entzündung ausreicht, sofern man rechtzeitig begonnen hat zu behandeln.
Prellungen
Je nachdem wie groß der betroffene Bereich ist, mit Pflaster oder Umschlag vorgehen. Ist die Stelle klein, kann man einfach die Mullfläche eines Pflasters mit den Tropfen tränken und entsprechend platzieren. Wenn die betroffene Stelle größer ist, empfiehlt es sich, den Bereich vorher einzucremen, z. B. mit Ringelblumensalbe, damit der Alkohol in den Tropfen die Haut nicht zu sehr auslaugt.
Die Mullkompresse oder Watte mit Tinktur tränken, auflegen und als Wäscheschutz Frischhaltefolie darüber wickeln.
Zum Schluss eine Bandage zur Fixierung anlegen.
Nach zwei bis vier Stunden den Verband entfernen oder über Nacht wirken lassen.
Erstaunlicherweise verschwinden die Schmerzen sehr schnell und es gibt keinerlei blaue Flecken, die ansonsten typisch bei Prellungen sind.
Beginnender Schnupfen
Wattebausch großzügig mit Tropfen tränken, direkt unter die Nase halten und im ständigen Wechsel so lange abwechselnd durchs rechte und linke Nasenloch tief einatmen, bis der Impuls kommt: Es reicht!
Buchtipp:
Gesundheit aus der Apotheke Gottes
Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern
Hrsg: Ennsthaler Verlag, Steyr, Österreich
Maria Treben
ISBN 978-3-85068-090-5 (weich gebundene Ausgabe)
ISBN 978-3-85068-179-7 (steif gebundene Ausgabe)
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