Kaum bekannt und beachtet, quasi ein Schattendasein führend und doch so vortrefflich!
Was sind Heizleisten?
Heizleisten sind Rohrleitung und Heizkörper sowie Verkleidung in einem.
Sie werden in der Regel an den Außenwänden dicht über dem Fußboden montiert und treten optisch kaum in Erscheinung.
Je nach Hersteller bzw. Anbieter unterscheiden sich Konstruktion und Optik aber auch die Betriebsweise.
Hier ist ein System der Fa. SanDomus, Murnau mit Holzverkleidung aus Fichten-Massivholz zu sehen,
Hier ein Heizregister der san●cal Heiztechnik GmbH
Wie wirken Heizleisten?
Aus den Heizleisten steigt ein hauchdünner Warmluftschleier an den Wänden empor und erwärmt deren Oberfläche. Von diesen geht dann eine langwellige Strahlung ins Rauminnere aus, die vergleichbar mit dem Sonnenlicht alles gleichmäßig erwärmt, auf das sie trifft – auch Fußboden- und Deckenflächen.
Der abgekühlte Luftschleier fließt schließlich horizontal in den Raum ab, wobei er beim Absinken in der Luft schwebende Staubpartikel mit nach unten nimmt, wo sie sich auf dem Boden ablagern können. Thermisch bedingte Luftverwirbelungen und damit auch eine ständige Staubverteilung, die sich gerade bei Fußbodenheizungen nicht unterbinden lassen, werden somit vermieden.
Ihre Heizwirkung basiert auf Strahlungswärme, die die nätürlichste Wärme ist und als wohltuend empfunden wird.
Direkt erwärmt werden nur feste Körper, nicht die Luft. Somit bleibt die Raumluft einige Grade unter der Wandoberflächentemperatur, d. h. der vom Menschen empfundenen Temperatur.
Während eine Raumlufttemperatur von 15 °C bei einer Wandtemperatur von etwa 21 °C durchaus noch als angenehm empfunden wird, kann eine Raumlufttemperatur von 21 °C noch als kühl empfunden werden, wenn die Wandoberfläche nur 15 °C aufweist.
Das heißt: Je wärmer die Raumwände sind, desto kühler kann die Raumluft sein, ohne dass es vom Menschen als unangenehm empfunden wird.
Strahlungswärme erzeugt in der Regel ein gleichmäßiges Klima im ganzen Raum, wobei die Temperaturdifferenz zwischen Boden und Decke minimal ist.
Reine Strahlungswärme ist somit Garant für ein ausgezeichnetes Wohlfühl-Raumklima.
Welche Vorteile bieten Heizleisten?
Im Vergleich mit allen anderen Heizsystemen weisen Strahlungsheizungen, zu denen insbesondere die Heizleisten zählen, konkrete und nachweisbare Vorteile auf:
Sie sparen bis zu 30 % Energie und Ressourcen.
Sie erzeugen ein gesundes Wohlfühl-Raumklima mit staubfreier Atemluft, warmen Füßen und klarem Kopf sowie gleichmäßiger Wärme von allen Seiten.
Sie sind universell einsetzbar: Im Neubau oder Altbau, im Massiv- oder Fertighaus, im Wohn- oder im Arbeitsbereich.
Heizleisten überzeugen:
- Sie zeichnen sich durch ein ausgezeichnetes Kosten-Nutzen-Verhältnis aus.
- Sie sind nicht teurer als solide herkömmliche Heiztechnik wie Konvektoren oder Radiatoren.
- Sie sind unabhängig von der Art der Wärmeerzeugung einsetzbar.
- Sie eignen sich für jede Bauweise, denn die Heizleiste gibt ihre Heizwirkung immer an die Oberfläche einer Wand ab – unabhängig von deren Beschaffenheit.
- Sie sind auch hinter Unterschränken in Küchen montierbar, denn durch einen Schlitz im Schranksockel und ein in die Arbeitsplatte integriertes Gitter wird der Wärmetransport ermöglicht.
- Sie hinterlassen an Wänden keine Schmutzschleier.
- Sie sind optisch dem Raum anzupassen, da sich viele Farbwünsche realisieren lassen.
- Sie ermöglichen die heiztechnische Erfassung von Glasflächen mittels Heizzargen, Heizpfosten, Heizsäulen oder Strahlplatten (sofern anbieterseitig erhältlich).
- Sie sind montagefreundlich und selbst für einen Laien ist die Montage an sich kein Problem.
Warum sieht man Heizleisten so selten, obgleich sie so viele Vorteile bieten?
Voraussetzung für den Einsatz von Heizleisten ist eine durchdachte Konzeption und Planung des Hauses bzw. der Wohnung. Viele denken aber nicht großartig über die Heizung nach. Sie greifen auf das zurück, was ihnen von altersher bekannt ist bzw. bauen, wie es schon immer gemacht worden ist. Vertrauen auf das, was der Heizungsmonteur kennt und empfiehlt. So werden mitunter an mehr oder weniger geeigneten Stellen Konvektoren oder Radiatoren bzw. quadratmeterweise Fußbodenheizungen installiert. – Ob diese ein gesundes, angenehmes Wohnklima schaffen und ob deren Einsatz wirtschaftlich ist, interessiert weniger und wird nicht hinterfragt.
Wie sind Heizleisten-Heizungsanlagen aufgebaut?
Der klassische Aufbau basiert auf dem sogenannten Kreissystem, d. h. Heizregisterstrecken werden hintereinander geschaltet. Von einem Vorlauf- / Rücklaufstrangpaar zu einzelnen Heizkörpern abzweigende Stichleitungen gibt es nicht. Oft wird somit auch von einer „Einrohrheizung“ gesprochen.
Sofern erforderlich, wird eine Unterteilung in einzelne Heizkreise vorgenommen. Diese Unterteilung erfolgt entsprechend den baulichen und nutzungsbezogenen Gegebenheiten. Dabei können mehrere Räume aber auch Geschosse zusammengefasst werden.
Die einzelnen Heizkreise werden vom Wärmeerzeuger aus über einen gemeinsamen Haupt-Vorlauf versorgt in dem sich ein Absorptions-Entlüfter befindet. – Interessant: Ein Vorlauf-Verteiler ist nicht erforderlich!
Von jedem Heizkreis wird ein eigener Rücklauf bis zu einem in der Nähe des Heizkessels befindlichen Rücklaufsammler geführt.
Mittels der im Rücklaufsammler eingebauten Ventile wird der Durchfluss der Heizkreise reguliert bzw. aufeinander abgestimmt. Im Fachjargon heißt dies: Die Hydraulik wird abgeglichen.
Bei den Heizleisten-Kreissystemen sind die Thermostatventile in der Hauptleitung, also der Leitung, auf der die Heizlamellen sitzen, angeordnet. Ob vor, mittig oder am Ende der Heizregisterstrecke ist völlig egal.
Damit ein drosselndes oder vollständig schließendes Thermostatventil die Versorgung nachgeordneter Heizregisterstrecken nicht begrenzt oder gar unterbricht, wird eine sogenannte Bypassleitung parallel zu den dem Thermostatventil zugeordneten Heizregistern geführt. Dabei ist zu beachten, dass die Bypassleitung immer einen höheren Strömungswiderstand aufweist als die Heizregisterleitung. Andernfalls würde das Heizungswasser, das immer den Weg des geringsten Widerstandes nimmt, selbst bei geöffnetem Thermostatventil an den Heizregistern vorbei fließen und diese somit nicht erwärmen.
Die Befüllung und Entlüftung der Heizungsanlage erfolgt über eine Füll- und Spüleinrichtung im Haupt-Rücklauf. – Interessant: Störanfällige Entlüfter in den einzelnen Heizkreisen sind nicht erforderlich! Auch entfällt das lästige manuelle Entlüften von Heizkörpern.
Für den Betrieb der Heizungsanlage ist eine ungeregelte Pumpe völlig ausreichend.
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